Steigende Energiepreise, Verunsicherungen in vielen Branchen und Herausforderungen, die wir nie für möglich gehalten hätten. Und dennoch ist es heute wichtiger denn je zuvor, die Klimaziele 2030 anzustreben - denn nur durch Energieeffizienz und -transparenz können Kosten gesenkt und die Nachhaltigkeitsziele erreicht werden.
Die Ereignisse der letzten Monate am Energiemarkt haben sich massiv verändert. Funktionierende Energiebeschaffungsstrategien der letzten Jahre sind in der Praxis nicht mehr gültig. Mit eingeschwungenen Beschaffungsprozessen und der Risikostreuung bei der Beschaffung durch die Kombination aus Termin- und Spotmarkt konnte neben der langfristigen Planungssicherheit auch das Risiko gestreut werden, da die Flexibilität tagesaktueller Preise mit der Planungssicherheit des langfristigen Terminmarktes verknüpft wurde. Aufgrund der aktuellen Lage ist nicht nur eine grundsätzliche Planung nahezu unmöglich geworden. Der Markt hat sich hier komplett gewandelt: Geschäftskunden haben ihre Verhandlungsmacht in der Commoditybeschaffung gänzlich verloren. Kunden haben Schwierigkeiten einen Versorger für Folgeverträge bei auslaufenden Energielieferverträgen zu finden. Dazu kommen neben den hohen Vorfinanzierungkosten der Energieversorger bei steigenden Marktzinsen in der Beschaffung auch noch die höheren Forderungsausfallrisiken durch die hohen Preise und der wirtschaftlich prekären Situation.
Wenn diese Mehrkosten von Versorgern nicht weitergegeben werden, drohen entsprechend Insolvenzen von Energieversorgungsunternehmen in einem noch nicht dagewesenem Ausmaß. Wirtschaftsminister Habeck fürchtet eine Kettenreaktion. Dabei könnte es eine Art "Lehman Brothers-Effekt" im Energiemarkt geben - mit Folgen für Stadtwerke, Unternehmen und Verbraucher (Quelle: Tagesschau). Die Meldungen über den Zustand der Uniper verschärfen die aktuelle Lage und verdeutlichen einmal mehr, dass die Zeit gekommen ist, aktiv zu reagieren und nicht abzuwarten.
Aufgrund der Intransparenz und der realen Ungewissheit in der Energiebranche ist es für Außenstehende nahezu unmöglich zu wissen, wie sich der Markt entwickeln wird. Eines ist jedoch gewiss: Wir müssen unseren Energieverbrauch senken, Verantwortung übernehmen und im Blick auf den Klimaschutz auch unseren CO2-Ausstoß reduzieren. Als Mensch, aber auch und vor allem als Unternehmen. Immobilienunternehmen haben hier als tragende Säule der deutschen Wirtschaft eine besondere Verantwortung. War der Gebäudesektor 1990 noch für den Ausstoß von 210 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten verantwortlich, waren es im Jahr 2020 nur noch rund 120 Millionen Tonnen. Das entspricht einem deutlichen Rückgang um mehr als 40 Prozent. Maßgeblich für diesen Erfolg ist, dass Eigentümer ihre Gebäude energetisch saniert haben, alte Heizungen ausgetauscht wurden sowie beim Heizen und Kühlen verstärkt erneuerbare Energien zum Einsatz gekommen sind. (Quelle: ZIA). Dies ist aber nicht ausreichend. Laut einer McMakler Studie weißen nur 13 % aller ausgestellten Energieausweise für Wohnimmobilien einen positiven Energiekennwert aus. (Quelle: McMakler) Nicht zu vergessen ist, dass Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen zusammen rund 70 % des gesamten Stroms in Deutschland verbrauchen (Quelle: Umweltbundesamt). Damit steigt hier der Druck massiv Transparenz der Energieverbräuche zu schaffen.
Wichtiger Bestandteil für die Energieeffizienz eines jeden Gebäudes jeglichen Sektors ist es auf Multi-Utility-Metering auf Basis eines Smart Meter Gateways zu setzen, die alle Verbrauchsmedien digital erfassen und so ein Monitoring der Energieverbräuche ermöglichen. Nur so können Energiefresser identifiziert, Verbraucher zum Sparen animiert, Energieeffizienzmaßnahmen geplant und deutlich Kosten eingespart werden. Hinzu kommen Berichterstattungen zu CO2-Ausstößen und Analysen zur Ermittlung von Energiemaßnahmen, die einen relevanten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Nicht nur, weil wir es der Welt wert sind, sondern weil es mit der Environmental Social Governance (ESG) immer mehr von Immobilienunternehmen gefordert und verpflichtend wird.
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